NonstopNews - Großbrand in Recyclingbetrieb sorgt für langwierigen Löscheinsatz - Flammen schlagen meterhoch - Gepresste Papierballen in einer Halle stehen lichterloh in Flammen - Fehlendes Löschwassernetz sorgte anfangs für Probleme

2022-05-14 04:42:51 By : Ms. Happy Cheng

Ort: Schwielowsee, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg

(ch) Großbrand in Schwielowsee in der Nacht auf Donnerstag. Der Feuerwehr werde am späten Abend ein Feuer auf dem Gelände eines Recyclingbetriebes am Rand eines Wohngebietes gemeldet. „Schon auf der Anfahrt konnte man den Feuerschein sehen. Der war so groß, dass ich sofort eine Alarmstufenerhöhung vorgenommen habe“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Dennis Hartmann. Sofort machten sich weitere Kräfte auf dem Weg, sodass schließlich alle Wehren der Gemeinde sowie der Stadt Werder anrückten.

Vor Ort stellten die Kräfte fest, dass eine 10x40 Meter große Lagerhalle auf sechs Meter Höhe lichterloh in Flammen stand. Tonnen an gepressten Papierballen boten dem Feuer die perfekte Nahrung, damit dieses lodern konnte. Für einen entsprechenden Löschangriff wurde ausreichend Wasser benötigt, was anfangs jedoch aufgrund fehlender Hydranten für Schwierigkeiten sorgte. „Die Wasserversorgung war problematisch. Auf der Anlage sind Löschbrunnen, die man erst mit Pumpen versorgen musste“, so Hartmann. Letztlich konnten die Kräfte über sechs Strahlrohre dem Brand zu Leibe rücken und unter Kontrolle bringen. 

Bis allerdings alle Flammen gelöscht sind, wird vermutlich der Tag anbrechen. Denn um die Glutnester ersticken zu können, müssen die Papierballen mit Radladern herausgefahren und auseinandergezogen werden. „Wir müssen die Temperaturen so so weit runterbekommen, dass die Radlader gefahrlos arbeiten können. Das heißt, dass sich die Fahrer keine Rauchvergiftung holen und die Fahrzeuge nicht beschädigt werden“, erläutert Hartmann das weitere Vorgehen. Verletzt wurde bei dem langwierigen Einsatz glücklicherweise niemand. Auch eine Gefahr für die Umwelt bestand nicht.

Der entstandene Schaden wird von der Polizei auf rund 500.000 Euro beziffert. Ermittler der Kriminalpolizei waren vor Ort, um die Brandursache herauszufinden. Da der Brand jedoch von außen nach innen sich ausgebreitet hat und laut Betreiber weder Elektro- noch Wärmequellen sich in der Nähe befanden, ist eine Brandstiftung sehr wahrscheinlich. Die Anlage in Schwielowsee ist nicht unumstritten. Schon seit Jahren fordern Anwohner aufgrund der direkten Nähe zum Wohngebiet sowie zum Wald, dass der Betrieb schließen soll. Laut Betreiber ist ein Neubau innerhalb der nächsten zwei Jahre an anderer Stelle geplant. Einen Brand gab es im Betrieb laut Feuerwehr jedoch noch nie.