Sonnenkraft treibt Pumpe des Heimatvereins Marl an

2022-03-18 06:46:32 By : Ms. Frieda Ann

Damit die teilweise uralten Obstbaum-Sorten am Obstbaum-Museum an der Kasper-Grove-Straße in Alt-Marl auch weiterhin in voller Blütenpracht stehen können, ist bei längerer Trockenheit eine Bewässerung nötig. Das Wasser hierfür kommt aus einem Bohrloch und wird mit einer Pumpe ans Tageslicht gefördert. Wunder der Technik: Die Pumpe arbeitet mit elektrischem Wechselstrom, obwohl kein Stromnetz vorliegt.

Nur gut, dass der Vorstand des Heimatvereins dazu Mutter Natur nutzt. Das Zauberwort heißt Sonnenkraft. Durch die Sonneneinstrahlung wird über neu installierte Photovoltaikmodule auf dem Dach des Pumpenhauses der nötige Strom erzeugt. Dieser wird in einer Batterie zwischengespeichert und bei Bedarf zeitversetzt über einen Wechselrichter an die Pumpe weitergegeben.

Realisiert wurde das Projekt des Heimatvereins Marl auch durch den Einsatz des Alt-Marler Installationsbetriebes Elektro Wesselbaum. Die Planung und die Verwirklichung der autarken Stromversorgung erfolgten durch Andreas und Julian Wesselbaum sowie Markus Rüter. Markus Rüter startete sein Berufsleben einst als Auszubildender bei Wesselbaum.

Der promovierte Ingenieur ist heute als Elektrotechnik-Professor an der Westfälischen Hochschulte in Gelsenkirchen tätig und hat nie die Begeisterung „fürs Schrauben“ verloren. Der Kontakt zu seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb ist für Markus Rüter über die Jahrzehnte stets eng geblieben. Für das Projekt des Heimatvereins tauschte Markus Rüter ehrenamtlich den Hörsaal gegen den Blaumann.

Einer der derzeitigen Auszubildenden bei Elektro Wesselbaum ist der Sohn des Firmeninhabers Andreas Wesselbaum. Julian Wesselbaum wird vielleicht irgendwann mal die Möglichkeit haben, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, um dann das Marler Familienunternehmen in der vierten Generation weiterzuführen.

Die Firma – übrigens gegründet im Jahr 1919 – gibt es schon fast so lange wie das Stromnetz in Marl. „Das gemeinsame Projekt hat uns allen richtig viel Spaß gemacht. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Jetzt können sich weiterhin die Bienen über die Blütenpracht und die Menschen über das Obst der Obstbaumwiese in Alt-Marl erfreuen“, sagt Markus Rüter.

Bedanken möchte sich der Heimatverein, der auf Spenden angewiesen ist, für seine Projekte, nicht nur bei den beteiligten Personen, sondern ebenso beim Bauunternehmen Karl Fromme als Sponsor des Pumpenhauses sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die für die Beschaffung der nachhaltigen Technologie gespendet haben.

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