Löschrucksäcke richtig einsetzen

2022-07-29 21:24:13 By : Mr. John Chen

Bremen – Die Zahl an Wald- und Flächenbränden steigt gefühlt enorm an. Vermehrt sind Löschrucksäcke auf den Löschfahrzeugen verlastet oder stehen im Fokus der Beschaffung. Doch wofür eignen sich diese Löschgeräte eigentlich – und wo sind ihre Einsatzgrenzen? Worauf ist beim Gebrauch zu achten. Wir klären auf.

Der Löschrucksack kann bei fast allen Vegetationsbränden sinnvoll eingesetzt werden. Der Einsatz erfolgt immer truppweise, das heißt in Kombination mit einer weiteren Kraft mit einem Handwerkzeug. Er wird so eingesetzt, dass das ausgebrachte Wasser die Flammen niederschlägt. Dadurch sacken die Flammen zusammen und die direkt folgend eingesetzte Feuerpatsche kann sie löschen. Feuerpatschen sind nur sinnvoll bei Bodenbränden ohne Hindernisse (Gras, Stoppelfeld) einsetzbar. Ansonsten legen sich die Metallstreifen nicht erstickend auf das Brandgut. Anzeige

Sollte keine Feuerpatsche sinnvoll eingesetzt werden können, wäre der erste Löschrucksack mit einem zweiten zu kombinieren. Der erste Löschrucksack kürzt die Flammen ein, der zweite löscht gezielt nach. Hier bewährt sich Netzwasser (dem Löschwasser wird eine geringe Menge Schaummittel beigemengt). Das Netzwasser kann direkt in den Löschrucksack gefüllt werden oder mit einer Schaumbeimengung mit jedem Hub erzeugt werden.

Beim Ausbringen des Löschmittels sollte darauf geachtet werden, das der Strahl schräg auf den Boden gerichtet wird, mit möglichst viel Abstand. Bei kurzen Flammenlängen eher den Sprühstrahl wählen.  Löschrucksäcke können sicher bis einer Flammenhöhe bis zirka 80 Zentimetern eingesetzt werden. Einzelflammen sollten maximal 1,50 Meter bis 2 Meter hoch sein.

Bei Spot-Feuern (durch Funkenflug erzeugte Bodenbrände fernab der Feuerlinie) können Trupps mit Löschrucksack und Patsche schnell und effektiv eingesetzt werden. Auch das gezielte Verzögern von Brandlinien am Hang ist möglich. Insbesondere am Hang ist aber die Dynamik des Brandes zu beachten! Je steiler der Hang, desto größer können die Flammenlängen sein und das Feuer kann mit Wind und wechselnder Brennstoffmenge deutlich an Geschwindigkeit zunehmen. Es ist mit hangabwärts rollendem Material zu rechnen.  Auch das gezielte Nachlöschen von kleineren Bodenfeuern ist mit Rucksäcken möglich.

Bei allen anderen dynamischen Einsatzlagen empfiehlt sich die Vornahme von Leitungen. Hierbei gilt: nur eine Leitung von einem Fahrzeug. Nur so bleibt das Fahrzeug flexibel und das Personal kann innerhalb von Sekunden reagieren. Der dreigeteilte Löschangriff links/rechts/Mitte bezieht sich auf eine statische Einsatzlage. Bei Vegetationsbränden wandert das Feuer „mit dem Brennstoff“.

Versuche der Feuerwehr Hooksiel und Holger de Vries haben gezeigt, dass die Wasserabgabe von 100 l/min über ein D-Rohr mit einer Angriffsleitung von 90 m C plus 90 m D (Wirktiefe von 180 m) möglich ist. Der Pumpendruck muss dabei bei 10 bar liegen.

Das Bild mit Den Feuerpatschen ist irreführend . Feuerpatschen sollen flach über dem Boden eingesetzt werden und nicht als Windmacher

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