Renault zeigt Kleinbus mit Wasserstoff-Elektroantrieb - ecomento.de

2022-09-23 21:58:40 By : Mr. Ekin Yan

Das Wasserstoff-Gemeinschaftsunternehmen HYVIA von Renault und dem US-Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power hatte im Oktober einen seriennahen Kastenwagen vorgestellt. Nun präsentiert das Joint Venture mit dem Master Plattformfahrgestell H2-TECH und dem Master City Bus H2-TECH zwei weitere Prototypen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb.

Zusätzlich zum Elektromotor und einer 33-kWh-Batterie verfügen die beiden leichten Nutzfahrzeuge über eine 30-kW-Brennstoffzelle. Sie lassen sich in fünf Minuten mit Wasserstoff als Kraftstoff betanken. Alle Antriebskomponenten sowie die Wasserstoffintegration werden in Frankreich hergestellt. HYVIA will die beiden Fahrzeuge ab 2022 auf den Markt bringen.

„HYVIA entwickelt sich schnell. Kaum sechs Monate nach der Gründung haben wir drei wasserstoffbetriebene leichte Nutzfahrzeuge vorgestellt: einen Kastenwagen, ein Plattformfahrgestell und einen City-Bus“, so Firmenchef David Holderbach. „Hinzu kommt unsere Wasserstofftankstelle, mit der wir unseren Kunden dort, wo sich die Wasserstoffinfrastruktur noch im Aufbau befindet, Betankungsmöglichkeiten anbieten. Bei HYVIA geht es um konkrete Lösungen, um die Herausforderungen der grünen Wasserstoffmobilität und der Dekarbonisierung des Verkehrs zu meistern.“

Die Variante des Master H2-TECH mit Plattformfahrgestell ermöglicht laut HYVIA Reichweiten von etwa 250 Kilometern und biete Möglichkeiten für maßgeschneiderte Umbauten, darunter auch einen Kofferaufbau mit 19 Kubikmeter Ladevolumen und einer Tonne Nutzlast. Die zwei Tanks des Fahrzeugs fassen jeweils 1,5 Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar.

Der Master City Bus H2-TECH ist ein Kleinbus für den Stadtverkehr und kann bis zu 15 Fahrgäste befördern, davon neun sitzend und sechs stehend. Das Modell ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Der Tank mit 4,5 Kilogramm Wasserstoff bei 350 bar erlaubt eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Man wende sich mit dem Master City Bus H2-TECH gleichermaßen an Unternehmen wie an Gemeinden und kommunale Dienstleister, erklärt HYVIA.

HYVIA will ein umfassendes Wasserstoff-Ökosystem schaffen. Hierzu zählen neben den jetzt vorgestellten beiden neuen Produkten der im Oktober präsentierte Master Kastenwagen H2-TECH und die neu entwickelte Wasserstofftankstelle. Letztere soll schnelle und sichere Tankvorgänge wie bei Fahrzeugen mit konventionellem Benzin- oder Dieselmotor ermöglichen. Der Wasserstoff wird entweder vor Ort durch Wasserelektrolyse erzeugt oder mit Tankanhängern angeliefert.

Via: HYVIA Tags: Elektrobus Unternehmen: HYVIA, Plug Power, Renault Antrieb: Elektro-Nutzfahrzeuge, Wasserstofffahrzeuge

Bericht: Škoda plant Elektro-Limousine für unter 35.000 Euro

Um den Abruf von Spitzenleistung zu ermöglichen (die 30kW sind ja lächerlich), muss also eine 33kWh Batterie eingebaut werden, also quasi ein kompletter BEV-Antriebsstrang dazu. Geht diese Kosten/Nutzen-Rechnung wirklich auf?

Sie wissen aber, dass H2-Fahrzeuge (mit Brennstoffzellen) auch Elektrofahrzeuge sind, oder? Da kommt nichts dazu. Die haben immer einen kompletten ‚BEV-Antriebsstrang‘, einfach mit einer kleineren Batterie als ein BEV. Die Brennstoffzelle sorgt für die Bereitstellung des Durchschnittsverbrauchs, die Batterie für Lastspitzen und für die Rekuperation. Das ganze H2-System ist einfach eine Stromquelle, die es mir ermöglicht, je nach Konfiguration auf 70 bis 95% der Batterie zu verzichten.

Pferd_Dampf_Explosion_E meint

Richtig, und die mitgeführte Energie für die Brennstoffzelle ist 3-fach so teuer wie die Energie in der Batterie. Und die Batterie ist wartungsfrei, die Brennstoffzelle nicht. Einfach ein super System.

1. Bei der Energie in der Batterie müssen Sie die Amortisation der (sau-teuren) Batterie auch mitrechnen. Das macht locker noch einmal so viel wie die Energie selbst. 10’000.- Euro für Batterie, amortisiert auf 200’000 km gibt 5 Euro pro 100 km. 2. Ein schwerer LKW, der 1’000 km Reichweite will, braucht etwa 1’000 kWh Batterie, was ganz grob 100’000 Euro kostet und 10 Tonnen wiegt. Ein entsprechendes H2-System kostet heute leicht weniger, künftig massiv weniger und wiegt etwa 1 Tonne. 3. Wasserstoff lässt sich viel einfacher und billiger in fast beliebigen Mengen speichern; mit Batterien wird das schnell sehr teuer. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen grossen Bauernhof mit viel Photovoltaik oder Windkraft. Mit einem H2-System können Sie sich völlig autark machen, sogar saisonal. Mit Batteriespeichern ist das nicht bezahlbar. 4. Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile. Die Batterie ist in der Herstellung zwar noch mehr HighTech als ein H2-System, aber sie sieht simpel aus (closed box) und ist in der Anwendung einfach. Die Batterie enthält viel mehr Chemie, ein H2-System mehr Metallbau. Der Wirkungsgrad der Batterie ist besser, dafür kann ich bei der Batterie Leistung (kW) und Energiekapazität (kWh) nicht separat skalieren, bei H2 (und Verbrennern) hingegen schon. Ein H2-System kann ich viel schneller nachladen. Seien wir froh, dass uns für die Bewältigung der Energiewende beide Speicher-Arten zur Verfügung stehen.

Nicht nur der Wirkungsgrad bestimmt die Kosten. Schnellladen für 100 km ist heute zum Teil schon teurer als H2 für 100 km bei vergleichbar großen Fahrzeugen und der H2 Preis an den Tankstellen wird mit der Zeit sinken.

Wasserstoff wird hochgradig subventuoniert. Oder glaubt wirklich hier jemand, man könnte kostendeckend Minimengen an H2 bei 850 bar in der Tankstelle, gebracht mut LKWs die gerade mal 600 kg transportieren können zu 9,50 € /kg verkaufen?

Dass der H2 zu gut 95% aus fosilen Quellen stammt und dabei rießige Mengen CO2 bei der Produkrion in die Luft gehen macht dieses komplexe und daher teure Antriebskonzept absolut hirnrissig für PKW, LKW und alles dazwischen. Mit einfachen Physik- und Chemiekenntnissen aus der Schulzeit wird einem das sofort klar, denn das ist wirklich sehr einfach zu verstehen.

H2 und damit die Brennstiffzekle ist das Gegenteil von umweltfreundlich. Der einzige Vorteil ist, dass aus dem Azspuff nur H2O herauskommt. Dann doch gleich lueber besser und billiger komplett aufpufflos fahren.

@alupo Sobald sich ein Markt für H2 entwickelt hat und auch die Tankstellen größer werden (damit günstiger pro Fahrzeug), wird der Preis sehr wahrscheinlich sinken.

@PHH Am Anfang war es: Die Preise werden sinken Jetzt heißt es schon: Die Preise werden sehr wahrscheinlich sinken Als nächstes: Die Preise sind immerhin gleich geblieben, ist doch positiv Danach: Huch, die Preise sind jetzt doch teurer geworden Was genau passiert kann man nicht sagen, kommt auch auf Steuern an und so weiter. Aber ich für meinen Teil denke, dass es nicht billiger wird.

Wenn die Produktionskosten für ein Kilogramm Wasserstoff in den guten ausländischen Regionen auf einen Dollar pro Kilogramm und weniger fallen (auch bei uns werden sie stark fallen und nicht bei 4 – 5 € pro Kilogramm bleiben) und zusätzlich auch die produzierten Mengen stark zunehmen, dann ist doch sehr davon auszugehen, dass der Preis an der Tankstelle nicht ewig bei 9,50 € das Kilogramm liegen wird.

Prognostizierte H2 Produktionskosten (solar PV) weltweit: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/solr.202100487

@PHH Zunächst einmal ist beim Überfliegen für mich nicht ersichtlich, in wie weit da die Bereitstellung des Wasserstoffs (Transport von Erzeugerländer in Verbrauchsländer) mit einberechnet ist. Wenn ich mir dann Table 2 anschaue: H2 per Dampfreformierung (also das was aktuell benutzt wird und subventioniert ist) wird in Europa bis weit nach 2030 keine Kostenparität erreichen. Und in fernen Erzeugerländer auch erst 2030 darunter liegen. Da bleibt die Frage nach Bereitstellung und am Ende noch nach Steuern, falls Wasserstoff importiert wird. Der Absatz unter der Tabelle schreibt dann selber davon, dass es bei Bussen vermutlich nicht sinnvoll ist und erst bei „larger-scale applications“ in Frage kommt wie Flugzeuge und Hevy Duty Straßentransport.

@Mäx Ja, das sind nur die Produktionskosten ohne Transport und sonstige Sachen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass wir den Wasserstoff für 2€ an der Tankstelle haben werden. Auch die Kosten in Europa können 2030 sehr niedrig sein, wenn wir den Wasserstoff in sonnenreichen Regionen wie Spanien und Portugal herstellen.

Die Kosten für Dampfreformierung werden wohl zunehmen, da der CO 2 Preise steigen wird und somit der Erdgaspreis zunimmt. In den USA, wo es keine CO 2 Steuer gibt, ist eine Steuergutschrift pro Kilogramm produzierten Wasserstoff geplant.

Zudem nimmt die Studie die Wirkungsgradverbesserungen bei der alkalischen Elektrolyse sehr konservativ an. Mindestens eine Firma ist jetzt schon auf dem Niveau, welches in dieser Studie für 2050 angenommen wird. Und der Wirkungsgrad der Elektrolyse hat einen großen Einfluss auf die Produktionskosten.

@PHH Mit dem Einschub der Dampfreformierung wollte ich darauf hinaus, dass ein Preis von <9,5€/kg Wasserstoff (aktuell meisten per Dampfreformierung und subventioniert) mit grünem Wasserstoff bis weit nach 2030 nicht möglich erscheint. Glaube hatte da ein Wort vergessen. Wasserstoff per Dampfreformierung wird bestimmt teurer werden und dadurch grüner Wasserstoff schneller machbar…günstiger allgemein wird es dadurch aber ja nicht.

Danke auf jeden Fall für die Informationen, ist dennoch interessant.

Um Wasserstoff als Energieträger werden wir ja nicht herumkommen. Das ist mehr als wahrscheinlich. Dennoch gehe ich davon aus, dass es nicht sinnvoll sein wird (monetär) daraus e-fuels herzustellen oder H2-PKW anzutreiben. Für Nutzfahrzeuge (mit bestimmten Einsatzgebieten), Flugzeuge(mit bestimmten Einsatzgebieten), Schifffahrt (mit bestimmten Einsatzgebieten) und Wärme wird es aber Anwendung finden.

Ist mir sehr wohl bewusst. Und genau darauf zielte auch meine Argumentation ab: wenn ich prinzipbedingt ohnehin schon die komplette BEV-Technik einbauen muss, wozu ersetze ich dann Batteriekapazität mit teurer H2-Technik? Weil man so toll schneller nachtanken kann?

Das Problem ist: es gibt so gut wie keinen grünen Wasserstoff auf dem Markt laut Mission Hydrogen. Also Wasserstoff, der aus CO2-freiem Strom und Elektrolyse von Wasser hergestellt wurde.

Grünen Wasserstoff gibt es so viel, wie nachgefragt wird. Mehr oder weniger jede H2-Tankstelle in Europa wird mit grünem Wasserstoff versorgt und aktuell sind Dutzend von kleinen und mittleren Elektrolyseuren (ein paar Dutzend bis ein paar Hundert MW) für die erste Welle von H2-Mobilität im Bau. Die ganz grossen Projekte zur Produktion von grünem H2 sind auch unterwegs. Es werden da weltweit gerade Dutzende von Milliarden gesprochen. Fachpublikationen nennen Projekt-Pipelines von 45 bis 100 GW (1 GW ~ 1 Kernkraftwerk).

Ihnen ist aber schon klar das vor allem für die Industrie noch riesige Mengen grüner Wasserstoff nötig sind?

Meiner Meinung nach funkt der Verkehr da unnötigerweise dazwischen und will da Kapazität binden. Grad so kleine Transporter die noch eher drauf verzichten können. Auch in Form von E Fuels weil die ja auch erst einmal Wasserstoff benötigen. Da will man große Mengen die Stahl-, Zement- Oder Chemieindustrien benötigen für den feuchten Traum des nachtankens opfern.

Wasserstoff wird sich keiner antun wenn er den „echten“ Preis dafür zahlen muss. Die Tankstelle ist niedlich, aber da fehlt doch noch der Tank Druckerhöhungspumpe und ein Starkstromanschluß zum Betrieb, oder?

Pferd_Dampf_Explosion_E meint

„DieTankstelle ist niedlich ….“. Wahrscheinlich ist das nur ein Ständer für Werbesprospekte.

Das Nebenhebäude der HPC Ladeparks schafft es in der Regel auch nicht ins Werbeprospekt.

„Die Tankstelle ist niedlich“ … Na ja, bei manch eine Ladestation wird nur der Kabelhalter gezeigt, die großen und schweren Leistungstuffen werden selten gezeigt.

Aktuell ist es erstaunlicherweise umgekehrt. Mindestens drei Hersteller verkaufen erfolgreich Wasserstoff-Betriebene Ladestationen für BEV. Offenbar ist es an vielen Orten billiger, Wasserstoff nachzuliefern und damit Strom zu erzeugen, als den notwendigen Stromanschluss zu bauen. Wie gesagt, sehr erstaunlich

Also, dann nennen Sie mal den ‚echten‘ Preis von Wasserstoff.

Die Produktion von grünem Wasserstoff (Elektrolyse) kostet aktuell etwa 5-6 $/kg. Die vielen aktuell im Bau befindlichen Elektrolyseure mittlerer Grösse werden ihn für 3-4 $/kg produzieren können und die grossen (GW) Anlagen an bevorzugten Orten, von denen die ersten im Bau und viele in Planung sind, werden grünen Wasserstoff für 1.5-2 $/kg produzieren können. Der Transport von Wasserstoff per Pipeline von Nordafrika nach Europa (durch die umgerüsteten Gas-Pipelines) wird etwa 0.5 $/kg kosten, per Schiff sind es je nach Distanz 0.5 bis 1.5 $/kg. Für die Energiewende weltweit führt kein Weg daran vorbei, riesige Mengen von grünem Wasserstoff zu produzieren – unabhängig davon, ob man ihn nebenbei auch für Mobilität einsetzen wird oder nicht. Primär wird man ihn für Wärme und Industrie gebrauchen, wo wir all die fossilen Energielieferanten (Kohle, Erdöl, Gas) ablösen müssen.

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