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2022-07-01 21:41:33 By : Ms. Tom Spa

Ulrich Meyer (3.v.li.), Technischer Geschäftsführer Leipziger Wasserwerke, erläutert Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (r.), Heiko Rosenthal (2.v.li.), Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt Leipzig, sowie Florian Weißmann, BDEW Mitteldeutschland, die Druckerhöhungspumpen in der Wasserversorgungsanlage Probstheida.

In den nächsten zehn Jahren muss das Land erhebliche Investitionen tätigen, um die Strukturen resilient zu machen. Das Umweltministerium hat nun ein 200-seitige Konzeption dafür vorgestellt. Für eine zuverlässige Wasserversorgung in Sachsen sind nach Angaben des Umweltministeriums in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von rund 1,4 Mrd. Euro notwendig. «Die Klimakrise bringt das bestehende System in Sachsen an seine Grenzen. Das war eindrücklich in den drei Trockenjahren von 2018 bis 2020 erlebbar und ist regional auch jetzt wieder zu sehen», betonte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Montag in Leipzig bei der Vorstellung der «Grundsatzkonzeption öffentliche Wasserversorgung 2030 für den Freistaat Sachsen». Die 213 Seiten umfassende Konzeption ist ein Handlungsleitfaden für künftige wasserwirtschaftliche Entscheidungen. Unter anderem beschreibt sie den quantitativen und qualitativen Ist-Zustand der Wasserdargebote und die Gefährdung zum Beispiel durch Stoffeinträge. Darin werden die kommunalen Aufgabenträger aufgefordert, ihre Wasserversorgungskonzepte nach abgestimmten Grundsätzen fortzuschreiben und an die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

Auseinanderdriften von Wasserdargebot und -bedarf Die Vorhersagen gehen laut Ministerium davon aus, dass im Verlauf dieses Jahrhunderts die mittlere Verdunstung in weiten Teilen Sachsens die Niederschlagsmengen überschreitet. Demnach sind Mitte dieses Jahrhunderts im Tiefland regelmäßig Jahre ohne relevante Grundwasserneubildung möglich, während die Wasserdargebote in den Mittelgebirgen etwa durch Schmelzwasser erheblich abnehmen könnten. Der Rückgang des Wasserdargebots und steigende Wasserbedarfe im Sommer werden laut Grundsatzkonzeption zunehmend zu Nutzungskonkurrenzen führen. «Unsere Wasserversorgung muss gehärtet, das System muss krisenfester werden», sagte Günther. Projektionen zeigten, dass mit häufigen Wechseln zwischen Niedrigwasser und Starkregen zu rechnen ist, was Betriebsabläufe stören und zu Qualitätsveränderungen des Wassers führen kann. Hitzeperioden und höhere Temperaturen können zudem die Trinkwasserqualität in den Leitungsnetzen beeinträchtigen. Zudem müsse in Regionen mit abnehmender Bevölkerungszahl die Bezahlbarkeit der Wasserversorgung gewährleistet bleiben. In Regionen mit steigender Bevölkerungszahl müssten die Systeme ausgebaut werden. Stärkung der Talsperren Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) befürwortet, das Talsperren-Verbundsystem zu stärken. «Einzugsgebiete von Talsperren müssen künftig besonders geschützt werden. Weiterhin muss der Bau neuer Überleitungen geprüft und die Erhöhung der Zuflüsse in die Talsperren bewerkstelligt werden», sagte Olaf Terno, Vorsitzender des Arbeitskreises «Wasser» des VKU. Zudem müsse die sächsische Staatsregierung eine Idee davon haben, wie sie mit Nutzungskonkurrenzen um das Wasser umgeht. «Wenn das Wasserdargebot nicht für alle gewünschten Nutzungen reicht und damit eine Abwägung notwendig wird, muss die öffentliche Trinkwasserversorgung Vorrang haben.» Alleine in Leipzig, der Einwohnerstärksten Stadt Sachsens, ist nach Angaben der Kommunalen Wasserwerke der Bedarf an Wasser in den vergangenen zehn Jahren von 86 Litern pro Kopf und Tag auf 100 Liter gestiegen. (dpa/hp)

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