Die Trockenheit macht den Pflanzen in Bretten zu schaffen. Die Stadt setzt deshalb Gießfahrzeuge ein. Joachim Gauch vom Baubetriebshof gibt Einblicke in einen mal mehr, mal weniger trockenen Arbeitsalltag.
Die Pumpe rattert. Es klickt, als der Schlauch einrastet. Schließlich plätschert Wasser auf die trockene Erde. Joachim Gauch, Vorarbeiter des Brettener Baubetriebshofs für Grünflächen und Baumpflege, ist mit einer riesigen Gießkanne unterwegs: 1.000 Liter fasst der Tank auf seinem Transporter. Er ist das kleinste von drei Gießfahrzeugen der Stadt.
„Das Auto benutzen wir im Frühling und Herbst zur Grünpflege“, sagt Gauch. „Im Sommer funktionieren wir es zu einem Gießfahrzeug um.“ Eine motorbetriebene Pumpe befördert etwa einen Liter Wasser pro Sekunde aus dem Tank durch den Schlauch in die Erde. Gauchs sechsköpfiges Team nutzt einen Geräteträger, der so schmal ist, dass er auch auf Gehwegen parken kann. 1.500 Liter passen in seinen Tank.
Die Wasserentnahme läuft über die Maschinenhydraulik. „Das dritte Fahrzeug setzen wir zur Baumbewässerung ein. Es hat einen 2.000-Liter-Tank auf dem Anhänger und funktioniert auch ohne zusätzlichen Energieverbrauch – also ohne dass eine Pumpe das Wasser bewegen muss“, erklärt Gauch.
Er steht vor bunten Blumenkästen an der Wilhelmstraße, in denen Geranien und Lavendel blühen. Gauch rollt den Schlauch weiter aus und geht zum nächsten Kasten. 80 solcher Exemplare befinden sich an Brückengeländern, 120 Kästen an städtischen Gebäuden. Hinzu kommen 20 Kübel im Innenstadtbereich und 18 Schubkarren in der Fußgängerzone.
Gauch testet mit seinem Finger, wie feucht die Erde ist und hält dann den Wasserstrahl ins Beet. „Wir gießen die Blumen so lange, bis das Wasser unten herausläuft. Das sind etwa fünf bis acht Liter pro Kasten“, sagt er. Zwei Mal in der Woche werden die Blumen gegossen, bei Bedarf auch drei Mal.
Wir haben gar nicht erst angefangen, die Wiesen zu gießen. Joachim Gauch, Baubetriebshof der Stadt Bretten
Hinzu kommen Bodendecker, also Stauden und Gehölze mit niedriger Wuchshöhe, außerdem Sträucher und Bäume. „Wir haben gar nicht erst angefangen, die Wiesen zu gießen. Gras vertrocknet zwar schnell, aber es erholt sich auch recht zügig, wenn es wieder Wasser bekommt“, erklärt Gauch.
Seine Mitarbeiter versorgen die Pflanzen täglich mit 5.000 bis 10.000 Litern Wasser je Fahrzeug. Mindestens fünf Mal am Tag müssen sie Wasser tanken. „Einmal Tanken dauert zwischen zehn und 15 Minuten“, sagt Gauch, während er die Wilhelmstraße entlang zum großen Kreisverkehr fährt.
Dort stehen mehrere Bäume auf einer braun-gelben Wiese. „Jungbäume gießen wir in den ersten Jahren etwa alle zwei Wochen“, sagt Gauch. „Momentan sind es 260 Exemplare im Stadtgebiet.“ Richtiges Gießen sei essenziell, damit die Bäume wachsen und Wurzeln entwickeln können. „Die Wurzeln wachsen mit dem Wasser. Wenn falsch gegossen wird, bildet sich das Wurzelwerk nur knapp unter der Erde und geht nicht tief genug“, erklärt Gauch.
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Als Hilfsmittel dienen Gießsäcke. Sie werden um den Stamm gelegt und fassen je 60 Liter. Bei Bedarf kann man zwei Säcke mit einem Reißverschluss verbinden und so das Volumen verdoppeln. Durch kleine Ablauflöcher am unteren Teil des Beutels gelangt das Wasser langsam und kontinuierlich in den Boden.
Von Mai bis September sind zwei Arbeitskräfte aus Gauchs Team nur mit Gießen beschäftigt. Ihre Tour führt sie durch das ganze Stadtgebiet und teilweise in die benachbarten Ortschaften. Gauch würde sich hier mehr Unterstützung aus der Bevölkerung wünschen: „Wir fordern die Menschen oft auf, Bäume und Beete vor ihrer Haustür zu gießen und so das Grün in der Stadt zu erhalten.“
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Manche Bewohner, zum Beispiel in der Bertholdstraße, würden schon fleißig mithelfen. Stefan Lipps, Amtsleiter des Baubetriebshofs, ergänzt: „Mit den Pflanzen verbessern wir das Klima und machen unsere Stadt schöner. Wenn wir sie nun verkümmern ließen, wären das Geld und die Mühe, die wir bisher in sie investiert haben, verschwendet.“
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